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Bildungspolitik Niedersachsen

 

 

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   Mehr Klassenfahrten

 

   Herbstferien wieder Schulzeit

 

   Computer machen dumm

 

   Medienverwahrlosung

 

   Hausaufgabenmenge um 2/3 geschrumpft

 

   “Lehrermangel “ = vielleicht Lehrerlüge??

 

   Große Klassen

 

   Gewerkschaften

 

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   Gesamtschulen

 

   An Min-Präs.Gabriel

 

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   Lehrern geht´s bestens

 

   Zu faul! Lehrer muß nachsitzen!

 

   Berufswahl Lehrer

 

   Jeder schlechte Lehrer wird übernommen

 

   Lehrerbeamtentum

 

   Deutschlandranking

 

   Bafög- Betrug

 

   Finnland als Vorbild?

 

   Ein Viertel schwänzt den Unterricht

 

   Schülerwettbewerbe durch Wirtschaft

 

   PISA II Testergebnisse im November 04 bestätigen

        schlechte Ergebnisse der PISA I aus dem Jahr 2000

 

   Studienzeiten

 

   Deutschland hat die ältesten Studenten der Welt

 

   Studiengebühren

 

   Beispiel Singapur

 

   Selbstverwaltung für Schulen

 

   Sind Schulsysteme verantwortlich?

 

 

 

Mehr Klassenfahrten

 

Die Zahl der Flugreisen bei Schulklassen hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Statt in den Harz geht es häufig auf die Kanaren oder nach Asien und Amerika. Schülerreisen verkommen zum Pauschaltourismus. Die Schüler zieht es immer häufiger zum Strandurlaub an die Küste. 

(Focus Nr. 46 aus 99)

 

Herbstferien wieder Schulzeit 

 

Seit nun 40 Jahren folgt Schulreform auf Schulreform mit ständigen Veränderungen, ohne jemals eine erkennbare Verbesserung herbeigeführt zu haben. 

Vergleiche ich als Vater meine alten Schulhefte mit denen meines heute 15 -jährigen Sohnes, stelle ich fest, dass die Schule heute bis 2 Jahre langsamer ist als vor 40 Jahren. 

 

Ein „Modernisierungsversuch“ folgte der nächsten, mit Mengenlehre, Orientierungsstufe und Internet, leider mit dem Ergebnis, dass die Universitäten heute immer heftiger über unfähige Studienanfänger klagen. Auch noch so satirische, bissige Kritik an der Qualität von Gesamtschulen führte jemals zu einer Verbesserung.

Warum auch, mit jeder Veränderung verbesserte(und verbessert) sich das Einkommen und die Freizeit der Lehrer(Umwandlung von Pädagogischen Hochsschulen in “Universitäten”, Direktorenstellen an Orientierungstufen, Unterrichtsbefreiungen für jede schulbegleitende Aufgaben). 

Wann endlich entdeckt der erste Schulpolitiker, dass es unseren Kindern völlig wurscht ist, ob sich die 5 Klasse nun Orientierungstufe oder Förderstufe oder sonstwie nennt. 

Kardinalproblem unserer Schulen ist, dass trotz immenser Lehrereinstellungen die Zahl der Stundenausfälle, ständig zunimmt. Das heißt die Schulzeit unserer Kinder nimmt ständig ab. Es ist somit längst überfällig, andere liebgewonnene Freizeiten wieder zur Schulzeit zu erklären.

Die Herbstferien wurden ehemals eingeführt, um Kinder für die Hilfe die Ernteeinbringung freizustellen - macht heute doch kein Kind mehr. 

Warum also nicht die Herbstferien wieder zur Schulzeit erklären. Das wären 14 Tage mehr Bildung für unserer Kinder - pro Jahr. 

Kosten würde dies nichts, da unserer Lehrer sowieso keinen Urlaub haben (Urlaubsanspruch ist mit den sechs Wochen Sommerferien abgegolten), sondern bisher nur dienstfrei machten, weil die Kinder (bisher) nicht da waren.

 

 

An Hannoversche Allgemeine Zeitung 16.11.01

 

Computer machen dumm „Die Fraktion der Ahnungslosen“

 

Die Zahl der Fernsehprogramme verzehnfachte sich in den neunziger Jahren und das Internet breitete sich rasend schnell aus. Leider wuchs zur selben Zeit auch die Zahl derer, die gegenüber dem Meinungsforschungsinstitut Allensbach die Ansicht vertraten, die Sonne drehe sich um die Erde. Im Jahr 1989 waren elf Prozent dieser Meinung, im Jahr 1998 schon 18 Prozent. Das Internet scheint den Graben zwischen Wissenden und Unwissenden noch zu vertiefen. Manche Nutzer erweitern in immer schnellerem Takt ihr Wissen und jagen durch die Kontinente nach Informationen. Die anderen lassen sich von der Unterhaltungsindustrie als Kunde an die Hand nehmen und warten hypnotisiert auf die nächste Spielevermarktung. Die Internetnutzung bringt also so wenig bildungsmäßigen Erfolg wie die Aufstellung eines Videorecorders. 

 

(Matthias Koch in TAZ)

 

Anm.: Bis 1988 waren der Anteil Mädchen und Jungen in Höheren Schulen nahezu gleich. Exakt mit er Ausbreitung des Internets und Eroberung der Kinderzimmer durch Computer wurde der Anteil der Mädchen immer mehr und der der Jungen immer weniger. Heute sind die Höheren Schulen zu 61 % von Mädchen und 39% von Jungen besetzt. Die Begründung der Hirnforscher ist zweifach.

 

1. Nach langwierigen Lernprozessen werden beim anschließenden Erfolgserlebnis Glückshormone im Hirn ausgeschüttet. Beim Computerspiel passiert bei jedem erfolgreichen Klick Ähnliches. Bei einem Ballerspiel lässt ein Feuerwerk von Glückshormonen im Hirn das mühevolle Erarbeiten von Glückserlebnissen im Alltag als äußerst unattraktiv erscheinen. Die Folge ist eine ständig wachsende Entfernung von der Realität. 

2. Das Gelernte Wissen gelangt vorerst in einen „Kurzzeitspeicher„ des Hirns. Erst über eine Zeitraum bis zu 24 Stunden wandert dies langsam in den Langzeitspeicher. Wird es dabei von einer großen Menge von z.B. Fernsehbildern aufgemischt wird ein Großteil dabei aus dem Kurzzeitpeicher hinausgeworfen und das Lernen war umsonst. 

Eine der verheerendsten Entscheidungen für unsere Kinder war die Einführung und Duldung der Computer in Schulen und Kinderzimmer. 

Der winzige Nutzen beim Erlernen von modernen Technologien ist verschwindend. 

 

 

Medienverwahrlosung - Was wird aus unseren Jungs?

 

Während Mira für Ihre Mathearbeit büffelt kämpft Markus nächtens gegen übermächtige Gegner in fernen Galaxien. Während Mira anderentags gute Leistungen abliefert, hockt Markus hohläugig vor seinem Aufgabenzettel und denkt nach an seine Treffer und Siege in virtuellen Welten. Einziges Leitbild: Der virtuelle Supermann. Zu wenig männliche Lehrer an den Schulen. Die einzigen männlichen Wesen, die ihnen während ihrer Kindheit nahe stehen, sind oftmals Super- und Ballermänner aus dem Computer. 

 

Waren in den sechziger Jahren in Niedersachsen mehr als 60 Prozent eines Abiturjahrgangs Jungen so sind es mittlerweile nur noch 43 Prozent. Spitzenplätze belegen die Jungen dagegen im Feld der Schulversager. Fast doppel so viele Jungen wie Mädchen verlassen die Hauptschule ohne Abschluss. 

 

Realistisch wäre es , wenn man dem Lehrpersonal aufgeben würde, Fehlentwicklungen bei der einseitigen Förderung von Mädchen zu korrigieren. ...Wer als Elternteil seine Kinder jedoch mit Filmen , Videos und Computerspielen ruhig stellt hat kein Recht der Schule Versagen vorzuwerfen. 

 

Viele Schüler bevorzugen im Rahmen der Medienverwahrlosung (Chr. Pfeiffer: Leiter des kriminologischen Instituts Niedersachsen) gewaltverherrlichende Filme, deren Reize so stark sind, dass das Schulwissen dahinter verblasst. Der Horrortrip per Internet vermag eben erst gelernte Vokabeln zu löschen 

 

Hannoversche Allgemeine im September 2004

 

 

Hausaufgabenmenge um 2/3 geschrumpft

 

Lehrer haben kaum Bezug zur Praxis und später im Klassenzimmer keine Ahnung, wie sie mit Schülern umgehen sollen, die Lesen und Schreiben als Zumutung und nicht als Chance begreifen. 

An deutschen Gymnasien wird nur noch ein Drittel der Hausaufgaben aufgegeben wie vor 35 Jahren, weil mehr nicht durchsetzbar ist. 

Lehrer haben in Deutschland einen ähnlich niedrigen Status wie Politiker.

 

Jens Krüger in Welt am Sonntag im September 2004

 

“Lehrermangel “ = vielleicht Lehrerlüge??

 

Quelle: Eigene Angaben der Gymnasien in hannoverschen Printmedien

Am Humboldtgymnasium in Hannover kommt z.Z. auf 4,3 Schüler ein Lehrer, im Kurt-Schwitters-Gymnasium kommen auf 8,3 Schüler ein Lehrer. Der hannöversche Schnitt liegt bei 11 Schülern für einen Lehrer. 

Wenn jeder Lehrer einfach vormittags eine Klasse unterrichten würde und den Nachmittag, der übrigens voll bezahlte Arbeitszeit ist, für Besprechungen, Nachbereitungen und auch Führungstätigkeiten nutzen würde, hätten wir selbst bei einigen Krankheitsfällen paradiesische Klassenstärken unter 10 Schülern.

Alle Fortbildung der Lehrer gehören in die Herbst- und Osterferien. Diese Ferien sind kein Lehrerurlaub, sondern voll bezahlte Arbeitszeit. Der berechtigte Urlaub ist mit den Sommerferien abgegolten. Die Folge wäre eine Unterrichtsverdoppelung (!!).

An Hannoversche Presse anläßlich einer Schülerdemo gegen Lehrermangel (wurde nicht veröffentlicht, da Proteste der Lehrergewerkschaften befürchtet wurden)

 

Große Klassen Masse und Klasse

 

In Bayern sitzen mehr Schüler in einer Klasse als in anderen Ländern. Trotzdem steht Bayern im PISA-Vergleich an der Spitze in Deutschland. Aber in Bayern liegt die Zahl der erteilten Unterrichtsstunden weit höher als anderswo.

Focus: Bildungsexperte Hermann Avenarius in seinem Bildungsbericht. 

 

 

Gewerkschaften

 

Focus: Warum ist das Image der Lehrer so mies?

Gabriel: Jahrzehnten bekämpfen die Funktionäre der Gewerkschaften und Verbände jede notwendige Veränderung im Bildungssystem. .... und sie wissen alles besser und haben die Schuldigen für die Misere in der Politik ausgemacht.

 

Ministerpräsident Sigmar Gabriel in Focus 3/2002

 

Gewalt an Schulen

 

Die Isernhagener (bei Hannover) Hauptschulleiterin hat gesagt, an ihrer Schule gebe es kein Gewaltproblem.

Schuldirektoren sind immer Schönredner. Nur die Schüler erzählen, was Sache ist. 

Justizminister Chr. Pfeiffer in HAZ 

 

Gesamtschulen

 

Schulpraxis und Studien haben immer wieder ergeben, dass Schüler in SPD-regierten Bundesländern in ihren Leistungen hinter Gleichaltrigen in unionsregierten Ländern zurückliegen. Als eine wesentliche Ursache wird die Einführung der Gesamtschule aus ideologischen Gründen vor rund 30 Jahren gesehen. 

 

(Welt am Sonntag , 16.12.2001)

 

 

An Niedersächsische Staatskanzlei Hannover 2000

 

Sehr geehrter Herr Gabriel,

 

Was mir mein 13jähriger Sohn täglich aus der Schule berichtet, ist nicht mehr zu ertragen. 

 

Als Elternratsmitglied kenne ich zwischenzeitlich auch die Arroganz und die maßlose Selbstüberschätzung der Lehrerschaft. In Hoheneggelsen bei Hildesheim werden die Kinder nicht selten vom Hausmeister unterrichtet, weil überhaupt kein Lehrer zur Schule kommt. 

Auch Ihre Internetaktion war eine schöne populistische Maßnahme, zeugt aber dennoch von pädagogischer Naivität, denn durch das Internet wird kein Schüler in irgend einem Fach besser. Um die Bildungslage zu verbessern, ist das unpopulären Heranführen der Lehrer an eine nachprüfbare regelmäßige Arbeitszeit unabdingbar. Dazu scheint die Abschaffung der schier unendlichen Liste der Unterrichtsbefreiungen für schulbegleitende Aufgaben (Fortbildung, Personalrat, Gewerkschaftsarbeit, Führungs- und Koordinationsarbeit) unvermeidlich Denn dafür stehen schließlich die Nachmittage und 75 Ferientage(außer 30 Tagen Urlaub) zur Verfügung.

 

In den meisten anderen Ländern Europas (z.B. Frankreich, Skandinavien) wird selbstverständlich an 4 Tagen der Woche nachmittags unterrichtet. 

 

Ein Lehrer, der wirklich regelmäßig Nachmittage zur Unterrichtsvorbereitung von Kinderwissen benötigen, dürften eher ein medizinischer Fall sein. 

 

Frau Kultusministerin Jürgens-Pieper ließ mir über Herrn/Frau Niermann mitteilen, dass bereits 28% der Fortbildung in der unterrichtsfreien Zeit stattfindet. Schön! Angemessen sind aber nur 100%. 

Pädagogik ist heute stark politisch ideologisiert. Jeder glaubt ein bißchen Ahnung zu haben! Warum werden nicht unabhängige Forschungsergebnisse von z.B. Max-Planck.-Institut und Bertelsmann Stiftung angenommen? 

 

Müssen verbeamtete Lehrer für 1000.-DM Stundenkosten wirklich Spiele-AG´s beaufsichtigen, Filme vorführen, Werken und Sport durchführen? 

 

Warum werden Schulen nicht Budgets für die Bezahlung von Hilfslehrern zugeteilt(schafft auch arbeitslosen Lehrer erste Kontakte)?

Ist Unterrichtsausfall für reine Urlaubsklassenfahrten ohne Bildungsinhalte nach 75 Tagen Ferien noch zu verantworten?

Verantwortung ist nicht abschiebbar an Eltern, Gesellschaft, Politik usw (Allein pünktlicher Unterrichtsbeginn im Lande würde zu 10% mehr Unterricht führen)!

 

 

Frühpensionierungen

 

Der sprunghafte Anstieg der Frühpensionierungen bei Lehrern ist wahrlich nicht geeignet das ramponierte Ansehen dies Berufsstandes wieder herzustellen. Selbst wer sich sehr um Objektivität bemüht, fragt sich angesichts der jüngsten Zahlen über Frühpensionierungen, ob das alles Vorurteile sind. Es mutet seltsam an, wenn die Zahl sprunghaft steigt seit die Überprüfungen durch das Land wegfallen und für die Zukunft eine Pensionsabschlag von 10,8% angedroht wird. Auch wenn akzeptabel ist, dass einige Beamte tatsächlich gesundheitlich nicht in der Lage sind bis zum 65ten Lebensjahr zu arbeiten, müssen nicht großzügig alle Trittbrettfahrer mitfinanziert werden.. Oder wie es der Kanzler ausdrückt: Es gibt kein Recht auf Faulheit. 

HAZ am 20.04.01: Trends 

 

Anm: Je nach Quelle schwanken die Angaben, dass wohl nur 4 % der Lehrer bis zur natürliche Altersgrenze arbeiten. 

 

Rund 70 Prozent der Pädagogen lassen sich aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzen. Davon 20 Prozent vor dem 50zigsten Lebensjahr.

(Institut der deutschen Wirtschaft)

Anm.: Andere Quellen sprechen von nur 4 % , wieder andere von 9 % der Lehrer ,die die natürliche Pensionsgrenze erreichen. 

 

Elternmitarbeit

 

Das Einbeziehen der Eltern in die Schule gehört in die Ausbildung der Lehrer. Schule darf nicht nur Unterricht, sie muss auch Unterstützung der Eltern sein.

 

Renate Hendriks, Bundeselternratsvorsitzende in Mellendorf 

 

 

Elterneinkommen

 

Die Lehrerorganisationen wollen die Kultusminister bei ihren Bemühungen um ein Schulreform unterstützen.

Der Schulerfolg dürfe nicht länger weitgehend vom Elterneinkommen abhängen.

GEW - Vorsitzende Stange für dpa

Anm.: Die Leistung der deutschen Bildungsysteme sind noch wesentlich schlechter als PISA ausweist, da ein Großteil des gemessenen Wissens erst in nachmittäglichen Nachhilfestunden gelernt wurde , die sich nur wohlhabende Eltern leisten können. 

 

Lehrern geht´s bestens 

 

Mir kommen die Tränen bei dem Bericht. Ich bin selbst ausgebildeter Sportlehrer. Mit 30 Jahren, nach Schulzeit, Praktika und Referendariat sollt jeder Lehrer wissen, was auf ihn zukommt. Einmal die Lehrbefähigung in der Tasche, wird niemand jemals im Unterricht kontrolliert. In welchem Betrieb gibt es derart tolle Arbeitsbedingungen. Jeder kann im Einklang mit dem Rahmenbedingungen seinen Unterricht frei gestalten. 

 

Es mag auch einen Burn-out-Fall geben. Den gibt es aber auch in anderen Branchen. Dort droht aber dann Entlassung, wenn die Leistung fehlt. Bei Lehrern „droht“ Frühpensionierung mit lebenslanger Zahlung aus Steuergeldern. Es ist zum Heulen. 

 

Rainer Thumann, Buxtehude in TAZ am 25.04.03

 

 

Zu faul! Lehrer muß nachsitzen! 

 

Dem Herrn Studienrat waren acht Stunden Bereitschaftsdienst in 14 Tagen Herbstferien zu viel. Richter verurteilt den Studiendirektor der Berufsschule Roderbruch in Hannover zum Nachsitzen. Für 4500 Euro im Monat sind acht Stunden Bereitschaft in den Herbstferien angemessen. Laut Beamtengesetz haben Lehrer auch nur 30 Tage Urlaub (mit den Sommerferien abgegolten) und keine Anspruch auf 75 Tage Ferien. 

Bild 20.4.2002 

 

Berufswahl Lehrer

 

Frau Swientek kritisierte zudem die staatliche Lehrerausbildung und die mangelnde Motivation vieler angehender Lehrer: „Rund zwei Drittel der Studenten strebten fern jeder Eignung vor allem aus Bequemlichkeit und Verlegenheit den Lehrerberuf an: “Die meisten sind nicht studierfähig – deshalb werden sie Lehrer“.

Christine Swientek, Professorin für Erziehungswissenschaften an der Uni Hannover in HAZ im Okt. 2004

 

 

Jeder schlechte Lehrer wird übernommen

 

Die IT-Ausbildung an der berufsbildenden Schulen(BBS) ist in die Kritik geraten. Mehrere Betriebe sind mit dem Vermittelten mehr als unzufrieden. Einige haben sich neue Schulen gesucht Die TUI schickt ihr IT-Azubis bereits seit 1999 nicht mehr zur BBS4. Ungeachtet dieser inkompetenten Ausbildung wird der Großteil der Lehrer an die neue BBS Kronsberg /Hannover übernommen.

 

HAZ Juni 2001. 

 

Lehrerbeamtentum

 

Wir brauchen an unseren Schulen endlich Führungskräfte, die leistungsorientiert bezahlt werden. Das geht nicht mit Beamtentum. 

Dieter Hundt, Präsident des BDA in Focus Nr. 30/2001

 

Deutschlandranking 

 

Das Max-Planck-Institut hat die Leistung von 50.000 Schülern getestet. Von 31 getesteten Staaten landete Deutschland auf Platz 21. Allein Bayern erreichte bei der Lesekompetenz Patz zehn. Hamburg und Berlin wurden nicht gewertet. Es hatten zu wenig Schüler Interesse an einem Vergleich.

 

Focus Nr. 52 aus 2002

 

 

Bafög- Betrug

 

40.000 Studenten müssen für die Jahre 2001 und 2002 insgesamt 226 Mill.€ zu unrecht erhaltenes Bafög zurückzahlen. Die Staatsanwaltschaften ermitteln. 
HAZ am 22.11.2004

 

Anm: Gerade die Bundesbildungsministerin betont gern dass Bildung von Geld abhänge. Für die Zukunft glaubt sie dass durch Bundeszuschüsse „Eliteuniversitäten“ entstehen. Nicht die Geldmenge, sondern die richtige Verwendung erscheint entscheidend. 

 

Finnland als Vorbild?

 

Die finnische Bildungsexpertin Thelma von Freymann sprach in Dresden vor 100 Pädagogen 

Der wichtigste Erfolgsgrund der finnischen Schule: Sie verstehen sich als Agenturen der Gesellschaft für das Wohl aller Kinder. An jeder Schule gibt es einen speziell ausgebildeten Lehrer, der sich um den leistungsschwachen Schüler kümmert, ihm eine Diagnose stellt und entsprechende Extra-Stunden gibt, so lange er das braucht. Einen Markt für privaten Nachhilfeunterricht gibt es deshalb nicht.9

 

Außerdem verfügen die Schulen über eine Schulschwester, die für die Gesundheit der Kinder zuständig ist. Sie gehört ebenso wie der Schulpsychologe dem Kollegium an. Zudem bekommt jeder Schüler ein Mittagessen, das ein Drittel des Tagesbedarfs deckt. Deshalb freuen sich manche Kinder nicht nur auf den Anfang der Ferien, sondern auch auf ihr Ende.

 

Die ausländischen Kinder sind kindergartenpflichtig. Beherrscht ein Schüler die finnische oder schwedische Sprache nicht richtig, besucht er nicht die normale Klasse, sondern wird zunächst vom Speziallehrer unterrichtet.

 

Weiterhin unterstützen eine hohe Zahl von Schulassistenten – etwa Abiturienten, die auf einen Studienplatz warten, oder auch Eltern, bei schulbegleitenden Aufgaben. 

 

Eine Kuratorin, die aufgrund ihrer sozialpädagogischen Ausbildung für alle Probleme „sozialer“ Natur zuständig ist. Auseinandersetzungen zwischen Schülern oder Schülergruppen muss folglich nicht der Klassenlehrer lösen; vielmehr schickt er die betreffenden Schüler zur Kuratorin, die ggf. auch mit gruppentherapeutischen Maßnahmen die Probleme behandelt, die – wie z. B. „Schwänzen“ – nur in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus gelöst werden können.

 

Lehrer genießen ein hohes Ansehen. Ihr Gehalt liegt 30 Prozent unter dem eines deutschen Pädagogen.

 

 

Ein Viertel schwänzt den Unterricht. 

 

Ministerium sieht Verbesserung. 

Ein Viertel der niedersächsischen Schüler schwänzt gelegentlich den Unterricht. Hauptgrund für das Schwänzen ist nach Erkenntnissen der ministeriellen Untersuchung einfach Unlust am Unterricht . Zwei Drittel der Schüler gaben „null Bock“ als Grund für das Blaumachen. Probleme mit Lehrern nannten 17 % der Befragten. 

 

HAZ im Sep. 2004

 

Schülerwettbewerbe durch Wirtschaft

 

Leistungskurs Manager Schule macht Zukunft. Teenager entdecken Perspektiven für die Wirtschaft. 

Mit der Teilnahme am Focus Schülerwettbewerb lernen jugendliche viel Neues – u.a. Teamarbeit, Zeitmanagement und Eigenverantwortlichkeit.
Anm.: Leider wieder keine Idee aus deutschen Schulen, sondern aus der Wirtschaft. 

 

 

PISA II Testergebnisse im November 04 bestätigen schlechte Ergebnisse der PISA I aus dem Jahr 2000

 

Auch bei der zweiten weltweiten PISA-Schulstudie hat Deutschland erneut schlecht abgeschnitten. Deutsche Schüler landen in allen drei Testdisziplinen nur in der unteren Hälfte der Leistungstabelle. Drei Jahre nach der ersten PISA-Studie hat sich nichts verbessert. In keinem anderen Land der Welt hängt der Schulerfolg so stark vom Einkommen und Bildung der Eltern ab. In keiner anderen Industrienation der Welt ist die Zahl der Schüler, die beim Lesetest nur unterstes Niveau erreichen, so hoch wie in Deutschland.

 

HAZ am 22.11.04

 

Die deutschen Schulen sind noch viel schlechter als bei PISA gemessen wurde. 

 

Wäre es möglich, die in Nachhilfeunterricht erworbenen Kenntnisse bei der Messung abzuziehen, hätten deutsche Schüler wohl das „Niveau von Uganda“. In den Vergleichsländern gibt es keine Nachhilfekultur. 

In Deutschland werden richtige Bildungsfortschritte erst in den nachmittäglichen, von den Eltern mit Millionen bezahlten, zusätzlichen Nachhilfestunden erreicht, die von ärmeren Eltern nicht erbracht werden können. Daher die Erfolgsabhängigkeit vom Geld. Wann endlich spricht jemand aus, warum Skandinavien bildungsmäßig wirklich weltführend ist. Dort haben alle Lehrer 35 Stunden (a 60 Min.) pro Woche Anwesenheitspflicht in der Schule. Und zwar nicht in irgendwelchen Büros, sondern in den Schulklassen. In Finnland genügen den Lehrern fünf Stunden pro Woche für Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Dort sind alle Kinder bis 16:00 h mit Lehrern versorgt und Nachhilfeunterricht auf Kosten der Eltern deshalb nicht nötig. 

 

Gerolf Kurowski in HAZ am 25.11.04

 

Das Ergebnis des zweiten Pisa-Schultests ist für Deutschland erneut eine Katastrophe.

Die Ergebnisse sind eine nahtlose Fortsetzung des Pisa-Tests im Jahr 2000 und zeigen, dass die schlechten Noten vor vier Jahren kein Zufall waren.

 

Wer jetzt einwendet, dass in den wenigen Jahren zwischen den beiden Tests noch keine gravierenden Verbesserungen zu erwarten waren, dürfte sogar Recht haben. Als Begründung oder gar Entschuldigung für die Misere taugt dieses Argument aber nicht, denn es verharmlost die prekäre Lage in vielen Schulen.

 

Andreas Tyrock in Goslarsche Zeitung

 

 

Anm.: Der nds. KUMI Busemann wiegelt ebenfalls gern ab. In den letzten 3 Jahren ist aber tatsächlich nichts Leistungsfördendes in den Schulen passiert. Alle sogen. Reformen waren bisher nur Alibihandlungen ohne zwingende Erfolgsorientierung, wie auch schon die „Reformen“ der letzten 40 Jahre. Auch das grundsätzlich geeignete Zentralabitur wird weiterhin verwässert, da es nicht zentral korrigiert wird , sondern den örtlichen Lehrern weiterhin Ermessensnoten zugesteht. 

Und auch die ausgefeilteste Überprüfungskultur bringt nichts, wenn aus den Überprüfungen keine Konsequenzen folgen. 

Was muss eigentlich noch geschehen, damit das Bildungsland Deutschland wach wird? 

 

Kölner Stadt-Anzeiger

 

Anm.: Das Beamtentum ist in der Lehrerschaft immer noch Standard, das bedeutet, auch bei Feststellung einer völlig inkompetenten Schule müssen deren Lehrer bei vollem Gehalt weiter beschäftigt werden.

 

Studienzeiten werden immer länger .Hochschulforscher wissen, dass diese Trägheit auch mit dem Studentenausweis zu tun hat, der die Tür nicht nur zu steuergünstigen, billigen Jobs, sondern auch Freifahrten und Eintrittsvergünstigungen beschert. Deutsche Studenten treten dadurch bis vier Jahre später in das Berufsleben ein als ihre Kommilitonen in den Niederlanden und Irland.

TAZ am 21.3.01 

Anm.: Nur die Einführung von Studiengebühren könnte die Zahl der „Parkstudenten“ verringern. Dies ist aber weder von den Professoren noch von den Politikern gewünscht, da Geldzuwendungen(Gehälter) an die Universitäten mit den Studentenzahlen korrelieren.

Deutschland hat die ältesten Studenten der Welt

Im internationalen Vergleich starten Australiens. Studenten mit 25 in das Berufsleben. Die Deutschen liegen mit 29 Jahren an letzten Stelle.
Focus Nr. 8 aus 2000 

 

 

Studiengebühren 

 

Es kann nicht sein, dass Kindergärten Gebühren kosten – aber das Medizinstudium umsonst ist. Kindergärten sind als Bildung erst zu nehmen. Dort werden nachhaltig Biographin geprägt. Vorbild Australien: Studenten bekommen Studiendarlehen und zahlen später je nach Einkommen zurück. 

 

Reinhard Kahl in TAZ am 23.03.01

 

Beispiel Singapur

 

Klaus Krüger ist ein wenig stolz .Das German-Singapor-Institut hat er seit 20 Jahren mit aufgebaut. Heute studieren dort 11.000 Studenten, die nach 3-jähriger Diplomausbildung nicht nur etwas wissen, sondern auch etwas können.. Hier werden Synergien realisiert, von denen wir hier in Deutschland nur träumen können, sagt der Studiendekan der TU München, der Bildungspolitikern dringend einen Besuch in Singapur empfiehlt. Auf die wird Klaus Krüger in Singapur aber noch lange warten müssen. „Deutsche Bildungspolitiker“, sagt er, „haben mich immer gemieden wie die Pest“. 

 

Handelsblatt 10.10.2000

 

 

Selbstverwaltung für Schulen 

 

Generell hat man bessere Erfahrung mit dem Prinzip gemacht, dass die Schulen ihre Personalangelegenheiten selbst in die Hand nehmen. Sie bekommen eine Pauschale überwiesen und heuern sich die Vertretungskräfte selbst an. Manche Schulleiter blühen bei dieser Aufgabe richtig auf, andere sehen sich überfordert.

 

Jörg Kallmeyer in HAZ 

 

Sind Schulsysteme verantwortlich?

 

Die Reaktionen sagen bislang mehr über die Ursachen der Krise in den Schulen aus als über Lösungen: Der Schwarze Peter wird munter hin und her geschoben. Mal sind die Lehrer Schuld, mal die Gesamtschulen und mal die Klassengrößen . Dabei lehrt die Studie vor allem eines: Deutschland hat zwar mit Inbrunst geführte bildungspolitische Debatten geleistet, die Leistungsfähigkeit seines Schulwesens damit aber niemals verbessert. Gegliederte Schulwesen oder integrierte Systeme, Abitur nach 12 oder 13 Jahren – all dies ist nebensächlich, solange der Unterricht nicht die Kenntnisse vermittelt, über die die Schüler verfügen sollten.

 

(Jörg Kallmeyer in HAZ am 4.12.01)